Thrillerkolumne

Thriller ohne Leserstrahlen ist wie Spenser ohne Boston, Behr ohne Indianapolis, Reacher ohne Army, Rain ohne Judo, Parker ohne Plan, Bolitar ohne Win, Forsythe ohne Whisky, McGee ohne Florida, Hank ohne Baseball, Duffy ohne Beemer...
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PARKER, Valediction (3/5)

Die Leiden des alten Spenser

"Am gefährlichsten ist, wer keine Angst vor dem Tod hat. Tödlich ist, wer sterben will."
Im 11. Roman der Reihe um den Bostoner Privatdetektiv Spenser nimmt dieser Abschied von seiner geliebten Susan Silverman. Es ist die tiefste persönliche Krise, in die Parker Spenser bis dato stürzt. Trotz ihrer tiefen gegenseitigen Verbundenheit entscheidet sich Susan, eine Anstellung im fernen Kalifornien anzunehmen. Zum Glück wird es Spenser dank Schießereien, Sekten, Drogenbossen und seiner großen Klappe trotzdem nicht fad.

PARKER, Playmates (5/5) LESEN

Gut gespielt, Spenser, gut gespielt

"Wenn den anderen die Spielzüge ausgehen, legt Spenser erst so richtig los."
In Parkers Playmates begleiten wir Spenser bei seinen Ermittlungen rund um das College-Baseballteam seiner Heimatstadt Boston. Spenser wird an ein hiesiges College gerufen. Das Präsidium der Uni vermutet, dass Spiele der Basketballmannschaft verschoben wurden und möchte das nun mit einem außenstehenden Detektiv vorsichtig untersuchen lassen. Doch vorsichtig kann Spenser nicht. Er knöpft sich den vergötterten Coach und den vercoachten Gott der Mannschaft, den Superstar Dwayne Woodcock, vor. Nachdem er beide kräftig durchgeschüttelt hat, erweist sich, dass letzterer gefährliche Freunde hat.

Harveys Problem heißt Hawk (4/5)

Robert B. Parker, Promised Land (1976)


Privatdetektiv Spenser soll die Frau von Harvey finden. Die hat nach zweiundzwanzig Jahren Reißaus genommen.

Unabhängig davon hat Harvey Ärger mit Powers. Powers verdient sein Geld mit Geldverleihen. Für Powers wiederum arbeitet Hawk. Weil Harvey seine Schulden bei Powers nicht bezahlen kann, klopft Hawk, übrigens ein alter Sportsfreund von Spenser, Harvey weich. Währenddessen sucht die Frau von Harvey Unterschlupf bei einem feministischen Gangsterduo, das damit zum Trio wird. Eine Bank wird ausgeraubt, ein Wachmann erschossen. Und mittendrin steckt Spenser, der gleichzeitig seine Beziehung zu Susan Silverman auf eine neue Ebene bringen möchte. Wir sehen, der Plot verspricht verzwickt zu werden.

Zwischendurch muss Spenser Leute verhauen, Pläne schmieden, seine Waffe ziehen, Spaghetti kochen und lustige Sprüche vom Stapel lassen. Sein alter Kumpel Hawk verspricht in den nächsten Folgen der Reihe mehr und mehr zum Endgegner aufgebaut zu werden.

Woran man eigentlich merkt, dass der Krimi im Boston der siebziger Jahre spielt? Eigentlich nur an den ausgeflippten Klamotten und den alten Autos, die Autor Robert B. Parker wie gewohnt lakonisch beschreibt. Fazit: ein klassischer Bostoner Detektivroman mit viel Humor, jeder Menge Action und leckeren Kochrezepten.

  • Plot: verzwickt doch nie unübersichtlich (5/5)
  • Action: Haue für die Bösen (4/5)
  • Spannung: weder fingernagelzerstörend noch hektisch (3/5)
  • Charaktere: Hawk, die harte Nuss trifft Harvey mit dem weichen Keks (5/5)
  • Humor: Höhepunkt: Mobbing auf dem Revier: Clyde Klaus (4/5)
  • PASCH: (4/5)

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Robert B. Parker, Promised Land (1976)
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Dell; Auflage: Reissue (5. Dezember 1992)
ISBN-10: 0440171970


Crime and National Pastime (4/5)

Robert B. Parker, Mortal Stakes (1975)


Im dritten Teil der Spenser-Saga dreht der liebenswerte Privatschnüffler aus Boston so richtig auf. Reihenweise verführt er die Frauen, er offenbart seine dunkle Seite, exekutiert zwei Mafiosis und vertrimmt einen Tae Kwon Do-Kämpfer.

Der Plot ist dieses Mal eng mit des Amerikaners liebster Freizeitbeschäftigung verbunden: Baseball. Mit seinem Einsatz im Milieu der Red Sox schien Spenser schon einmal ein frühes Vorbild für den guten Myron Bolitar zu liefern. Der löst zwar erst ein Vierteljahrhundert später seinen ersten Baseball-Fall (The Final Detail (Myron Bolitar)). Es macht aber Spaß, die Parallelen zu entdecken. Würde Win von Spenser eigentlich genauso übel Haue bekommen?

Zurück zur Story: Einem All-American-Baseball-Star unterlaufen hin und wieder unerklärliche Fehler. Der Manager seines Teams beauftragt Spenser damit, herauszufinden, ob Spiele verschoben werden. Spenser, der sich als Autor tarnt, kommt den Spielern und der Familie des Stars näher. Auf der Suche nach Ungereimtheiten wirbelt der Mann mit dem einarmigen Liegestütz allerhand Staub auf. Bostoner Gangster, ein New Yorker Pimp und die Puffmutter eines Edel-Etablissements werden befragt und von Spensers großer Klappe sichtlich zermürbt.

Nebenbei spielen auch weiterhin Frauen, Sport und gutes Essen zentrale Rollen in Spensers Leben, sodass man sich am Ende fragt, wie Robert B. Parker es jedes Mal schafft, das alles unter einen Hut zu bringen. Den einzigen Sterne Abzug gibt es von mir für den Mangel an wirklicher Herausforderung. Wieder einmal wirkt Spenser ein bisschen zu cool, fast Reacheresque (Killing Floor (Jack Reacher)). Obwohl: Als er im Verhalten des Baseballspielers erkennt, dass dieser droht daran zu zerbrechen, zwei Moralsysteme (Fair Play/Baseball und Familie) gleichzeitig aufrechthalten zu wollen, beginnt es auch in Spenser zu arbeiten. Die folgenden Fälle versprechen tieferen Einblick. 

  • Spannung: 4/5
  • Action: 3/5
  • Humor: 5/5
  • Plot: 4/5
  • FAZIT: 4/5

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Robert B. Parker, Mortal Stakes
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Dell; Auflage: Reissue (1. Mai 1987)

ISBN-10: 0440157587

"Spenser's the name" (4/5)

Robert B. Parker, Painted Ladies (2010)


Spenser wird angeheuert, um einen Kunsthistoriker zu beschützen. Das geht daneben. Doch weil niemand das Recht hat, so einfach das Ego des Bostoner Meisterdetektivs zu besudeln, verbeißt sich eben jener in die Aufklärung des Falles. Und dieser Fall führt wie so oft schnell vom Hundertsten in Tausendste.

Wie fast immer ist Spenser Schnittstelle zwischen der Welt des Verbrechens, der Wissenschaft und der Schönen Künste. Er ermittelt an der Uni, muss sich aber auch gegen Profikiller zu Wehr setzen. Dabei helfen ihm seine Kontakte zur Bostoner Polizei, zu ehemaligen FBI-Agenten und, dieses Mal, auch die Eltern des Spielpartners seines Hundes Pearl.

Warum liest man Spenser Krimis? Wegen Spensers Sprüchen:

"Spenser's the name," I said. "Law and order's the game."

"I have taken more from whiskey than whiskey has ever taken from me."

"One of the collateral benefits of having someone try to kill you is that it makes you alert...unless they succeed."

"Everybody talks about the weather, but nobody does anything about it."

"He was one of the two best I knew. If it weren't that I had the edge in charm and physical beauty, he'd have been as good as I was."

Ja. Robert B. Parker ist tot. Aber eben auch nicht.

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Robert B. Parker: Painted Ladies
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Berkley; Auflage: Reprint (6. September 2011)
ISBN-10: 0425243621