Thrillerkolumne

Thriller ohne Leserstrahlen ist wie Spenser ohne Boston, Behr ohne Indianapolis, Reacher ohne Army, Rain ohne Judo, Parker ohne Plan, Bolitar ohne Win, Forsythe ohne Whisky, McGee ohne Florida, Hank ohne Baseball, Duffy ohne Beemer...

LEVIEN, Where the Dead Lay (5/5) LESEN

Behrsilian Jiu-Jitsu

"Die Qualität von Leviens Thriller ist so rar wie sein Protagonist roh, die Action so kantig wie die Handlung geschmeidig."
Brasilianisches Jiu-Jitsu fasziniert. David Levien ist nicht der einzige Autor, der sich an der wohl effektivsten der legal zu erlernenden Kampfsportarten abarbeitet. In Where the Dead Lay ist sie zentral, denn auch Frank Behr widmet sich der südamerikanischen Melange aus Jiu-Jitsu, Judo und brasilianischer Grazie. Da Behr an sich schon recht grob ist, sorgt das Add-On für noch mehr Wumms. In seinem zweiten Auftritt hat Behr aber auch allerhand Gelegenheit, seine neuen Techniken anzuwenden. Eine Familie junger Berserker, ein toter Freund und Lehrer, eine neue Zukunft mit Susan und der Auftrag einer Sicherheitsfirma sind die wichtigsten Termine, die Levien dem guten Behr in die Agenda geschrieben hat.

HARRIS, The Fear Index (3/5) LESEN

Angst ist ein guter Ratgeber

"Harris legt mit seinem Roman einen quirligen Rundumschlag zu Evolution, Hedgefonds, Kannibalismus und künstlicher Intelligenz hin, der einem guten alten Crichton in nichts nachsteht." 
Genf. Ein Einbrecher dringt in das Haus des Hedgefondsmanagers Alexander Hoffmann ein und schlägt ihn zu Boden. Der Überwältigte ist Physiker (genial) und hat mit seinem Algorithmus VIXAL-4 (noch genialer) eine Software geschaffen, die zunehmend autonom an der Börse spekuliert und so die Millionen ihres Erfinders, von dessen Partnern und den Investoren vervielfacht (ka-tsching). Das steuernde Moment hinter der Software ist die stärkste menschliche Emotion: Angst.

LEONARD, Riding the Rap (3/5)

Entspannter Elmore

Elmore Leonards Riding the Rap erzählt eine Episode aus dem abwechslungsreichen Leben des Deputy US Marshal Raylan Givens. Der ist mal wieder auf der Suche nach Harry Arno. Dem hatte er schon einmal beigestanden (Pronto). Der ehemalige Buchmacher Harry treibt momentan Wettgelder ein, um sich zur Ruhe zu setzen. Einer seiner Schuldner hat jedoch nicht vor, seine Schulden zu bezahlen. Ihm stehen ein ehemaliger Arabian Bahamian, ein schießlustiger Puerto Ricaner und ein Medium bei. Was könnte ein Autor wie Leonard aus dieser Konstellation machen?

LEVIEN, City of the Sun (4/5) LESEN

Behrenstark

In einer Reihe mit den wirklichen Badboys des Genres steht der von David Levien erdachte Frank Behr. Reacher, Parker, Spenser, Rain – Behr. Nachdem sein Sohn bei einem schrecklichen Unfall ums Leben kam und seine einst vielversprechende Karriere bei der Polizeitruppe von Indianapolis jäh endete, wurde Behr Privatdetektiv. Als von inneren Qualen gezeichneter Mann ist es nun an ihm, einem Elternpaar dabei zu helfen, das mysteriöse Verschwinden ihres Sohns aufzuklären.