Gut gespielt, Spenser, gut gespielt
"Wenn den anderen die Spielzüge ausgehen, legt Spenser erst so richtig los."
In Parkers Playmates begleiten wir
Spenser bei seinen Ermittlungen rund um das College-Baseballteam seiner Heimatstadt
Boston. Spenser wird an ein hiesiges College gerufen. Das Präsidium der Uni
vermutet, dass Spiele der Basketballmannschaft verschoben wurden und möchte das
nun mit einem außenstehenden Detektiv vorsichtig untersuchen lassen. Doch vorsichtig
kann Spenser nicht. Er knöpft sich den vergötterten Coach und den vercoachten
Gott der Mannschaft, den Superstar Dwayne Woodcock, vor. Nachdem er beide
kräftig durchgeschüttelt hat, erweist sich, dass letzterer gefährliche Freunde
hat.
Das Einzige, das im akademischen
Setting der Bostoner Universität noch deutlicher zum Vorschein kommt als
Spensers Intellekt, ist sein Humor. Gepaart mit einer starken Brise anti-intellektueller
Vorbehalte. Ohne Rücksicht auf Verluste schmeißt sich Spenser in die
Ermittlungen zu einem Fall, der kein großer zu sein scheint. Davon lebt auch
dieser Spenser nicht. Keine Weltverschwörung, keine Verstümmelung und keine
Serienkiller, sondern gute Detektivarbeit, große Klappe, super Charaktere
machen Parkers Spenser zu einem der Top-Drei-Ermittler in den Welten zwischen
den Buchdeckeln.
Boston Rides (© Christian Johann) |
Dass Spensers Lieblingssport
Baseball ist, merkt man erst, als er sich einen Profi holen muss, um den Basketballbetrug
mit Hilfe von Videobändern zu belegen. Als es soweit ist, wird es auch schon brenzlig, denn Schieber
werden auch gerne mal zu Schubsern, wenn der Einsatz hoch genug ist. Doch zum
Glück hat Spenser seinen Schutzengel Hawk, der auch den Spaß nicht zu kurz
kommen lassen mag. Schließlich trifft man nicht jeden Tag auf blutrünstige
Mobster aus New York und aggressive Sportgiganten.
Parkers Romane sind trocken und
lakonisch. Mit Spenser hat Parker einen Protagonisten geschaffen, dessen
Selbstverliebtheit die Grenze zur Erotik streift. Spensers Selbstironie und
sein großes Herz wurden oft kopiert (Leviens Behr erweist sich als ebenso
unfähig Kapital aus seinem Beruf zu schlagen; Cobens Bolitar widmet sich
genauso gerne Fällen am Spielfeldrand) und selten erreicht.
Plot: 4/5
Action: 4/5
Spannung: 3/5
Charaktere: 5/5
Humor: 5/5
PASCH: 5/5
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Robert B. Parker, Playmates (1989)
#16 der Spenser-Serie
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